Geschichte der Pfalzgrafenstadt Vohenstrauß

Im Jahr 1124 weihte Bischof Otto von Bamberg die Kirche zu "Vohendreze", dem heutigen Altenstadt. In dieser Zeit gehörte Vohenstrauß mit Floß und Parkstein dem mächtigen Geschlecht der Grafen von Sulzbach. Nach dem Aussterben der Sulzbacher erwarben 1189 die Staufer deren Eigengüter in unserem Raum und gründeten die neue Marktanlage vermutlich am Anfang des 13. Jahrhunderts, denn 1230 wird Altenstadt schon als "veteri (= altes) vohendrezz" bezeichnet.

Vohenstrauß war mit kurzer Unterbrechung - 1212 wurde Floß vorübergehend mit seinen Zugehörungen dem Böhmenkönig Ottokar I. übereignet - staufisches Reichsgut, möglicherweise auch Burgort, denn 1242 zeugt in einer Urkunde für das Kloster Tepl ein Wolfelin von "Vohendraz" inmitten lauter Reichsdienstmannen.

Durch die Konradinische Erbschaft 1268/69 kam Vohenstrauß an die mit dem Königshaus verschwägerten bayerischen Wittelsbacher und wurde dem Teilherzogtum Niederbayern zugewiesen. Das Salbuch des Herzogs Heinrich XIII. von Niederbayern erwähnt um 1280 erstmals den "marcht zu Vohendraetz, di stewer, daz gericht und alle Sache".Am 25. Oktober 1378 verliehen die bayerischen Herzöge Otto V. (ehemaliger Markgraf von Brandenburg) und Friedrich der Weise von Bayern ihren "Getreuen der Stadt Vohendres" einen Jahrmarkt am Sonntag nach St. Galli. Vohenstrauß wurde erstmals als Stadt erwähnt.

Vohenstrauß war immer wieder von den wittelsbachischen Länderteilungen betroffen. Nach dem Landshuter Erbfolgekrieg (1503/05) wurde Vohenstrauß den jungen Herzögen Ottheinrich und Philipp von Pfalz-Neuburg zugeteilt. Pfalzgraf Friedrich von Vohenstrauß (1557-1597) erbte als vierter Sohn des Pfalzgrafen Wolfgang von Zweibrücken-Veldenz nach dessen Tod 1669 das Pflegamt Flossenbürg mit den Märkten Vohenstrauß und Floß sowie die halbe Herrschaft Weiden-Parkstein und erbaute in den Jahren 1586 -1593 die Friedrichsburg.

Er heiratete 1587 die Fürstin Katharina Sophia von Liegnitz, eine Tochter des schlesischen Herzogs Heinrich XI. Ihre drei Kinder starben noch im Säuglingsalter. Der Markt Vohenstrauß erlebte während Friedrichs Regierungszeit einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung. Nach dem Tod des Pfalzgrafen (1597) und seiner Frau (1608) erlosch die Eigenschaft des Marktes Vohenstrauß als pfalzgräfliche Residenz endgültig. Nach der Landesteilung im Jahr 1614 kam der Markt an Pfalz-Sulzbach, bis 1777 der letzte Sulzbacher, Karl Teodor, nach dem Erlöschen der bayerischen Kurlinie die Pfalz wieder mit Bayern vereinigte.

Am 13. Oktober 1912 wurde Vohenstrauß wieder zur Stadt erhoben.

Ortsteile: Braunetsrieth, Galgenberg, Hartwichshof, Kapplhaus, Neuwirtshaus, Taucherhof, Übersteherhäusl, Weißenstein, Wiegenhof und Wilhelmshöhe.

Mit  Eingliederungsentscheidung der Regierung der Oberpfalz in Regensburg vom 23.12.1971 wurden die Gemeinden Kaimling, Oberlind, Roggenstein und Waldau zum 01.01.1972 in die Stadt Vohenstrauß eingegliedert - zum 01.07.1972 folgten die Gemeinden Altenstadt b. Vohenstrauß und Böhmischbruck.

 

Weiteres finden Sie auf der Homepage des Kreisheimatpflegers Peter Staniczek.

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